Von Menschen und Lapallien

Auf der regennassen Straße glitzern die Fragmente voluminöser Flaschen die knirschend Bersten wenn ein Unachtsamer Fußgänger sie seinem Körpergewicht aussetzt. Es haftet ein Schimmer an Ihnen, kaum sichtbar, produziert von den zerstörten Seelen derer, die sich einredeten dass das einstige Füllmaterial Linderung bringt. Dass es Ihnen besser gehen wird. Und gelegentlich sieht man sie dann sitzend, mit Flaschen, Pappschild, Plastebecher, oder auch laufend und um Kleingeld schnorrend. Das Gesicht mit den leeren, tief in die Höhlen zurückgezogenen Augen besteht aus Furchen und Rissen, wie die bei einer von den Jahren zerfetzten Straße oder einem alten Gebäude.

Die sauber gewaschene Luft will so gar nicht zum Rest der Kulisse passen, in der der ein oder andere versucht zukunftssicher zu planen. Zukunftssicher… Ist die Zukunft denn unsicher? Muss man deshalb planen?
Zukunftssicher initiiert eine körperlose Angst. Man weiß nicht warum oder wovor, aber man hat Angst. Man lehnt nach und nach alles Fremde systematisch ab und sieht in Kleinigkeiten einer Apokalypse. Paranoia…. oder Panikmache.
Ist der Paranoide der immer wieder aufgescheucht wird nun paranoid oder aufgescheucht?

Man sieht also Zeichen. Überall. Vielleicht sogar in einem depressiv anmutenden verregneten Novembermorgen, der so schlecht gar nicht angefangen hat.
So sind wir.

Und unser größtes Problem wird immer sein, dass Lapallien zu Problemen und Probleme zu Lapallien erklärt werden.

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