Wolkenfabrik

Das monotone Rütteln des Fahrzeugs auf den unebenen Fahrspuren erweckt den Reisenden aus seinem lethargischen Wachschlaf. Eine scheinbar endlose Straße mit wenig Verkehr verläuft in beiden Richtungen bis zum Horizont, auf der einen Seite eine schwarze Wand aus unheilvoll aussehenden Wolken, auf der Anderen ein goldener Schimmer der sich über die Landschaft legt und die Welt im Kontrast schrecklich surreal erscheinen lässt.

Weltuntergangsstimmung.

Mit konstanter Geschwindigkeit bewegt sich das Gefährt weg von der Quelle des warmen Lichts und hinein in das düstere deprimierende Nichts. Die vorbeiziehende Seenlandschaft wirkt einladend wo das Wasser golden glitzert und die Steine hell leuchten, jedoch beinahe menschenfeindlich wo vereinzelte Bäume und Steinstrände eine dunkle undurchsichtige Brühe umranden.
Eine Wolkenfabrik die weißen Dampf mitten in das Zentrum der Wolkenfront pumpt, wirkt nahezu freundlich und merkwürdig ästhethisch, als hätte sie den Krieg gegen das heranziehende Dunkel aufgenommen. Doch vergiftet sie mit ihren chemischen Bestandteilen und macht die bedrohlich wirkende Front erst zu einer wirklichen Bedrohung.
Ätzender Niederschlag der schädigt wo er Leben berührt. Und wie so oft im Leben wird man abgelenkt von einer bedrohlichen Sache während die wirkliche Bedrohung geschickt infiltriert und weitesgehend unbemerkt bleibt.

 

Ein letzter Blick auf die langsam erlöschenden goldenen Ausläufer und es entsteht das ungute Gefühl in die falsche Richtung zu fahren. Wie so oft im Leben.

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