Ode an das Radfahren

Manchmal ist das Leben für mich wie Fahrrad fahren.
Gelegentlich hat man das Gefühl man investiert so viel Kraft und legt trotzdem nicht den Weg zurück, den man eigentlich schaffen wollte und trotzdem herrscht ein Gefühl von Freiheit vor, dass den ganzen Aufwand irgendwie doch schon wieder lohnenswert macht.
Bis man mal wieder an einer roten Ampel steht und kurz auf der Stelle verweilt und Zeit hat sich umzuschauen.
Man hat jedoch immer den nächsten Startschuss im Nacken sitzen.
Man kommt nie wirklich zur Ruhe.

Mal verhält man sich rücksichtslos und ein anderes mal wird man selber rücksichtslos behandelt und fast von der Straße gedrängt.
Man kann nicht immer erwarten, dass das Leben Fahrradwege und verkehrsberuhigte Zonen für einen bereit hält.
Gelegentlich überholt man andere Menschen und ärgert sich über deren Seelenruhe nicht aber darüber,
dass man selber sich nicht deren Zeit nimmt, nehmen kann, nehmen möchte, nehmen wird…
Oder es überholt einen jemand mit einem funkelnden Fahrrad mit geräuschloser Gangschaltung und dünnen Rennradreifen. Doch so wunderbar dieses ganze Konstrukt auch anmutet wenn es an einem vorbeirauscht… auch da kommt es zu Komplikationen, sobald die Straße etwas uneben wird.

Und auch wenn das Rasseln der Kette aufgrund einer nicht ordnungsgemäß gewarteten Gangschaltung einem ungewollt den Blick von seltsam dreinschauenden Statisten verschafft, zeugt es doch von Existenz, Durchhaltevermögen und ein Stück weit Individualität.
Das rostige, kratzende Geräusch der Freiheit.

Schreib einen Kommentar